Beim SAC Analytics Designer handelt es sich um die Entwicklungsumgebung zum Erstellen von Dashboards innerhalb der SAP Analytics Cloud (SAC).
Der Designer ermöglicht die Entwicklung komplexer Webanwendungen (Analytic Applications), die mittels Programmierung auf individuelle Anforderungen zugeschnitten werden können. Somit bietet die SAC erfahrenen Frontend-Entwicklern eine Alternative zur Story-Umgebung, die eher den Ansatz einer geführten Berichtserstellung verfolgt.
Als Self-Service Tool bietet SAC Story Anwendern zahlreiche Werkzeuge, um auf einfache Weise Visualisierungen zu erstellen und diese über wenige Klicks mit interaktiven Elementen zu versehen. Die in SAC Story verfügbaren Funktionen ermöglichen es somit auch technisch weniger versierten Nutzern eigene Dashboards zu erstellen. Dennoch eignen sich Storys nicht für komplexere Anwendungsfälle, da man auf die vordefinierten Funktionen beschränkt ist. Die Entwicklung von Analytic Applications bietet dem Ersteller mehr Möglichkeiten, ist jedoch mit einem höheren Aufwand verbunden.
Neben einigen Komponenten aus SAC Story stellt die Entwicklungsumgebung dem Dashboard-Ersteller zusätzliche Werkzeuge bereit, die es ihm ermöglichen, komplexere Dashboards zu erstellen. Der Entwickler kann bestimmte Verhaltensweisen, wie z.B. Interaktions-Möglichkeiten mittels Programmcode definieren und somit eine eigene Logik implementieren. Die Betrachter von Applications interagieren mit diesen schließlich genauso wie mit Storys, können jedoch die zusätzlichen Features nutzen.
Die Entwicklungsumgebung des Analytics Designers ähnelt in Teilen der Story-Umgebung. Wie in SAC Story lassen sich vordefinierte Charts und Tabellen über Mausklick dem Grafikbereich hinzufügen und über das Builder-Panel mit den gewünschten Daten befüllen. Neben den aus Story bekannten Objekten gibt es eine Reihe von Elementen, die in Story nur als Filter-Einstellung verfügbar sind wie Dropdown-Menüs oder Radio Buttons. Diese können hinsichtlich ihrer Einsatzmöglichkeiten und Interaktion im Designer durch Scripting freier gestaltet werden. Neben der aus Story bekannten verknüpfte Analyse-Funktion können Charts und Tabellen ebenfalls mittels Scripting verknüpft werden. Dazu können für jedes Objekt im Grafikbereich über Scripting verschiedene Funktionen definiert werden.
Die im Analytics Designer verwendete BI-Active Language stellt lediglich ein Subset von JavaScript dar, sodass JS Funktionen nur eingeschränkt unterstützt werden. Die offizielle API-Referenz der SAP dokumentiert alle verfügbaren Funktionen. Der Script-Editor bietet eine grafische Unterstützung beim Programmieren sowie eine Syntaxprüfung und Eingabehilfe, die sämtliche für das jeweilige Objekt zur Verfügung stehenden Funktionen und Wertehilfen anzeigt. Leider ermöglicht der Script-Editor nicht das Setzen von Breakpoints, sodass das Debugging mithilfe der Browser-Console erfolgen muss und sich je nach Problem äußerst aufwendig gestaltet.
Die SAC verfügt bereits über eine breite Palette out-of-the-box verfügbarer Komponenten. Wenn das konkrete Anwendungsszenario nicht über die vordefinierten Widgets abgebildet werden kann, haben erfahrene Webentwickler darüber hinaus die Möglichkeit, eigene Komponenten (Custom Widgets) zu entwickeln, die exakt auf die individuellen Anforderungen zugeschnitten werden können. Nach dem Import des Custom Widgets in die SAC steht dieses im Analytics Designer zur Verfügung und kann wie vom Entwickler vorgesehen im Builder Panel konfiguriert und formatiert werden. Im Gegensatz zu vordefinierten Charts können Custom-Widgets jedoch nicht über das Builder Panel Kennzahlen und Dimensionen hinzugefügt werden.
Zum aktuellen Zeitpunkt bietet die SAC noch kein Data Binding für Custom Widgets, sodass diese über eine Sekundär-Tabelle mit Daten befüllt werden müssen. Lesen Sie mehr dazu in unserem Artikel über die NextLytics Smart Tile.
Der CSS-Support des Analytics Designers verhält sich ähnlich wie BIAL zu JavaScript. Das unterstützte CSS ist lediglich ein Subset des CSS3-Standards. Bei der Entwicklung von Applikationen können globale und Widget-spezifische CSS-Klassen definiert werden, die sich über Scripting anpassen lassen. Beim CSS-Editor des Analytics Designers handelt es sich um ein relativ neues Feature. Es werden viele Eigenschaften nicht unterstützt und es steht nur eine kleine Auswahl an Style-Attributen und Selektoren zur Verfügung. Der CSS-Editor zeigt für jedes Objekt eine Auflistung der verfügbaren Eigenschaften. Der CSS-Support des Analytics Designers ist bereits ein guter Anfang, aber hier ist noch viel Raum für nachträgliche Verbesserungen.
Alles in allem hat sich der Analytics Designer seit seinem Release Ende 2019 bemerkenswert entwickelt. Besonders komplexere Anwendungsfälle wie Planungs-Szenarien profitieren von der Möglichkeit, das Dashboard mit eigener Logik zu versehen. Dennoch vermissen wir neben flexibleren CSS-Möglichkeiten noch weitere Funktionen. Laden Sie sich unser Whitepaper “Dashboarding mit SAP Analytics Cloud” herunter und erfahren Sie mehr über den Analytics Designer und in welchen Bereichen wir die Stärken und Schwächen der SAC sehen.
Beim Analytics Designer handelt es sich um ein relativ neues Tool, das permanenten Änderungen unterliegt. Mit jedem Update stellt die SAP viele neue und angepasste Features bereit. In unserem Blogbereich erhalten Sie regelmäßig Updates über Releases und Weiterentwicklungen des Analytics Designers.
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