NextLytics Blog

How To Dashboard mit SAP Analytics Cloud Story

Geschrieben von Rafael Sachs | 30.08.2019 08:38:08

Im ersten Artikel unserer Blogreihe “How to Dashboard” haben wir ein Sales Dashboard visuell entwickelt. Im zweiten Artikel der Blog-Serie möchte ich Ihnen heute die technische Umsetzung dieses Dashboards mit SAC Story beispielhaft aufzeigen.

 

Unsere Blogreihe "How to Dashboard" im Überblick

  1. How to Dashboard - visuelle Umsetzung eines Vertriebs-Dashboards 
  2. How to Dashboard mit SAP Analytics Cloud Story
  3. How to Dashboard mit Lumira Designer
  4. How to Dashboard mit SAP Analytics Cloud Analytics Designer
  5. How to Dashboard mit Apache Superset 

 

Ihnen ist es bestimmt bereits aufgefallen, dass sich innerhalb von SAP Analytics Cloud (SAC) viel verändert. Mit jedem neuen Release werden neue Funktionen eingeführt. Deshalb ist es auch nicht ungewöhnlich, dass an vielen Stellen innerhalb von SAC kleinere Funktionen fehlen. An diesen Stellen weisen wir darauf hin und bleiben für Sie am Ball, was die zukünftige Entwicklung angeht.

Ziel

Ziel ist es, ein Sales Dashboard eines internationalen Konzerns in der Pharmabranche zu entwickeln. Der Konzern besteht aus zwei Unternehmen in fünf verschiedenen Ländern. Um dieses Beispiel einfach zu halten, werden zwei Dashboardseiten angelegt. 

Auf der ersten Seite soll eine aggregierte Sicht über vier KPIs gegeben werden:

Die zweite Seite stellt einen Überblick über die Kosten dar:

Erstellung der Story

Im Vorfeld dieses Beitrages wurde bereits eine Datenverbindung zu SAC aufgebaut und ein Modell erzeugt. Für dieses Dashboard wird eine Live-Daten-Verbindung verwendet.

Als erstes wird eine einfache “Story” erstellt und eine einfache Canvas-Seite angelegt. In diesem Fall macht dies mehr Sinn als ein Dashboard Template (linker Bereich) auszuwählen, da ein eigenes Layout angelegt werden soll. Zudem werden in diesem Template sechs unterschiedliche Seiten erzeugt, welche für den vorliegenden Fall überflüssig sind.

Im Anschluss muss eine Komponente zur leeren Canvas-Seite hinzugefügt werden. Dazu wählen wir ein einfaches Diagramm zum zugehörigen Datenmodell aus. Der Inhalt bleibt zunächst leer, da zuerst der Header des Dashboards bearbeitet werden soll.

Dashboarding mit SAP Analytics Cloud -
Laden Sie sich hier das Whitepaper herunter! 

Erstellung des Headers

Bevor mit dem eigentlichen Dashboard begonnen wird, folgt die Erstellung eines Headers. Dieser bleibt unabhängig von den unterschiedlichen Seiten gleich. In diesem Fall beinhaltet der Header keine wesentlichen Informationen (keine Kontrollelemente oder Anzeige von Filtern) und umfasst lediglich ein Logo, einen Titel und eine Trennlinie. 

Diese Seite kann als Vorlage für die zweite Detailseite dienen und einfach kopiert werden. Dies funktioniert, indem mit der Maus über eine Seite in dem Tab-Strip gefahren wird. Daraufhin öffnet sich ein Pfeil. Mit einem Klick öffnet sich ein DropDown-Menü. Dort kann die Seite dupliziert werden. 

Seite 1 - Startseite

Der Body der Startseite lässt sich in die drei Bereiche Filter, KPIs und Diagramm (Chart) einteilen.

Bereich KPIs

Die vier KPIs (Profit, Revenue, Costs und Sold Items) sollen in insgesamt vier Kacheln dargestellt werden.

Eine KPI-Kachel besteht aus einem Titel, den Wert für den gewählten Zeitraum, die ausgewählten Monate sowie ein Microchart mit Balken, um einen Kontext zu den Vormonaten herstellen zu können.

Um eine KPI-Kachel zu erstellen, wird zunächst ein neues Rechteck erzeugt. Bisher gibt es in Stories keine Panels, um zusammengehörige Komponenten zu gruppieren. Als Workaround dient die Erzeugung eines Rechtecks und die Gruppierung der jeweiligen Komponenten. Zudem wird die Hintergrundfarbe auf transparent geändert und ein Rahmen hinzugefügt. In das Rechteck wird außerdem der Titel der Kennzahl hinzugefügt. 

Das zuvor erstellte Diagramm, welches bei der Neuanlage der Story erstellt wurde, wird auf den Typen KPI->Numerischer Punkt geändert. Als Kennzahl wird “Profit” ausgewählt. Weiterhin werden alle weiteren Beschriftungen ausgeblendet. Sobald im Styling-Modus “Default” bei der Schriftgröße eingetragen ist, passt sich diese bestmöglich an das Widget an. Da allerdings eine einheitliche Größe für alle KPIs festgelegt werden soll, wird an dieser Stelle eine feste Schriftgröße festgelegt.

Als nächstes wird das Balkendiagramm als Microchart erstellt. Dazu muss ein neues Balkendiagramm mit dem Modell erstellt werden. Sämtliche Beschriftungen werden dafür versteckt, sodass nur noch die Balken zu sehen sind. 

Die weiteren KPIs (Revenue, Costs und Sold Items) werden ebenfalls in einem solchen KPI-Kachel mit dem gleichen Modell erzeugt.  Bei den verkauften Produkten werden die Dezimalstellen unterdrückt, da an dieser Stelle Einheiten und nicht Werte dargestellt werden.

Tipp: Bisher funktioniert das gleichzeitige Verschieben mehrerer Elemente nicht. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die gewünschten Elemente vorher zu gruppieren und anschließend zu verschieben.

Bereich Diagramm

Im Anschluss wird ein Balkendiagramm unterhalb der KPIs erstellt, in welchem die vier KPI Kennzahlen ausgewählt werden können. Als Dimension dienen die Regionen des Pharmakonzerns. Um die Kennzahlen auszutauschen, wird ein Seitenfilter für Kennzahlen benötigt. Dieser wird im nächsten Abschnitt hinzugefügt. 

Bereich Filter

Generell beziehen sich Seitenfilter auf das eingesetzte Datenmodell und filtern somit die Widgets (KPI-Werte, Diagramme) auf der gesamten Seite.

Im linken Bereich “Filter” werden die Seitenfilter integriert, um die Kennzahlen auf den gewünschten Zeitraum zu filtern, oder um die Kennzahlen im Bereich “Diagramm” auszuwählen.

Für den Zeitraumfilter sind zwei Schritte notwendig: Im ersten Schritt wird ein Seitenfilter aus dem Icon-Menü hinzugefügt.

In diesem Fall wird nach Monat gefiltert und die letzten 12 Monate ausgewählt. Zudem wird die Mehrfachauswahl an Einträgen aktiviert. Sobald die Höhe des Filterwidgets vergrößert wird, erscheint eine Auswahl der möglichen Monate in Form von Auswahlboxen.

Im zweiten Schritt werden die Diagramme mit dem Filterwidget verknüpft. Dazu wird es ausgewählt und auf die Aktionsschaltfläche (Icon mit drei Punkten außerhalb des Widgets) geklickt. Dort wird dann aus dem Kontextmenü “Verknüpfte Analyse” (Linked Analysis) ausgewählt. Rechts öffnet sich ein Menü. Die Microcharts Balkendiagramme aus den KPI-Kacheln sollen von den Filtern unberührt bleiben. Dazu müssen die Balkendiagramme in der “Verknüpften Analyse” des Seitenfilters deselektiert werden. 

Der zweite Filter für die Kennzahlen aus dem Bereich “Diagramm” wird über die Kennzahlenauswahl des Balkendiagramms hinzugefügt (an letzter Stelle).

So ist es für den Anwender möglich, die gewünschte Kennzahl dynamisch auszuwählen. Diese Auswahlbox wird dann unter die Filter des Zeitraums gesetzt. Zum Schluss werden noch optische Anpassungen hinsichtlich Schriftart, Schriftgröße und Farbe vorgenommen.

Hinzufügen eines dynamischen Textes für die ausgewählten Monate

Um die gefilterten Monate in den KPI-Kacheln darzustellen, muss zunächst ein einfaches Textfeld erzeugt werden. Daraufhin wird die Aktionsschaltfläche ausgewählt und ein dynamischer Text hinzugefügt.

In den Einstellungen dazu wird Eingabefilter und der Name dieses Filters ausgewählt.

Verändert sich nun die Auswahl der Monate, werden diese unmittelbar in der Kachel angezeigt.

Seite 2 - Detailseite

Diese Seite wurde bereits zu Anfang im Zuge der Header-Erstellung hinzugefügt. Das Ziel soll es sein, in einer Geo-Map (Weltkarte) die relevanten Länder zu hinterlegen. In drei Balkendiagrammen soll der Profit, der Produktbestand (Items Chart) und die Kosten (Costs Chart) der verkauften Produkte dargestellt werden. Mit einem Klick auf ein Land, sollen die Kosten entsprechend angepasst werden. Insgesamt kann die Seite in die folgenden vier Bereiche untergliedert werden:

Bereich Weltkarte

Für die Weltkarte (Geo-Map) werden außerhalb von Amerika Längen- und Breitengrade benötigt. Aus diesem Grund wurde eine lokale Datei erstellt und die Längen- bzw. Breitengrade für Amerika, Kanada, Deutschland, Frankreich und Polen in einem Modell hinterlegt. Zudem wird für Geo-Daten eine ID und eine Beschreibung benötigt. Diese Map soll keinen eigenen Inhalt besitzen und ausschließlich als Filter für die Länderauswahl dienen. Als Ebenenart und Stil wird Choropleth (Flächenkartogramm- / Drill-Ebene) ausgewählt. Als Dimension dient der im (lokalen) Modell festgelegte Ort. Zum Schluss wird die Farbe angepasst,  die Deckkraft verringert und der Zoom verändert.

Bereich Profitdiagramm

Neben der Geo-Map wird ein Balkendiagramm mit der KPI Profit zugeordnet. Als Kennzahl wählen wir den Profit, ordnen die Dimension Kalenderjahr / Monat zu und beschränken das Diagramm auf insgesamt 12 Monate. Zum Schluss werden noch optische Anpassungen (Schriftart, Schriftgröße, Beschriftungen, Farbe) vorgenommen.

Bereich Produktbestandsdiagramm

Unter der Geo-Map wird das Balkendiagramm zu den Produkten angeordnet. Hierzu wird ein kombiniertes Balkendiagramm mit einer Linie ausgewählt. Als Kennzahl werden die verkauften und vorrätigen Produkte selektiert. Als Linie wird das Ziel an verkauften Produkten definiert. Wie auch im vorherigen Diagramm, wird als Dimension Kalenderjahr / Monat ausgewählt und die Anzahl an Monaten auf 12 beschränkt.

Zum Schluss werden wie auch zuvor, Anpassungen hinsichtlich der Farbe und des Layouts vorgenommen. 

Bereich Kostendiagramm

Der gleiche Diagrammtyp wird für die Kosten ausgewählt und unter dem Balkendiagramm für den Profit angeordnet. Als Kennzahlen werden die Gesamt-, Marketing- und Einkaufskosten ausgewählt. Als Linie dienen in diesem Fall die Einnahmen. Die Dimension ist auch in diesem Fall das Kalenderjahr / Monat und auf 12 Monate beschränkt. 

Data Blending und verknüpfte Analyse

Wie bereits zu Beginn für diese Unterseite erwähnt wurde, soll bei Klick eines Landes in der Weltkarte ein Filter auf die drei Balkendiagramme gesetzt werden. Dazu muss das Live-Datenmodell mit dem Geo-Datenmodell geblendet werden.

Daher wird eine Linked-Analysis (verknüpfte Analyse) in der Weltkarte erstellt und alle Widgets auf dieser Dashboard-Seite ausgewählt. Zusätzlich muss in den Einstellungen “ausgewählte Datenpunkte filtern” gesetzt werden, damit bei einem Klick auf ein Land die Diagramme entsprechend angepasst werden.

SAP Analytics Cloud Story - Unser Fazit

Mit diesem Dashboarding Tool können bereits viele Funktionen abgedeckt werden. Zudem wurde keine Programmierung eingesetzt, wodurch auch Business-User ein solches Dashboard erstellen können. Mit Story soll der Anwender lediglich die Möglichkeit haben, aus vorgefertigten Widgets und Templates zu wählen, die nur in einem kleinen Rahmen angepasst werden können. 

Sollen allerdings spezifische Anforderungen umgesetzt werden (z.B. spezielle Logiken), muss auf Lumira oder SAC Analytics Designer zurückgegriffen werden. Diese wiederum können nicht vom Business-User, sondern durch die IT erstellt werden.