Im heutigen Blogartikel stellen wir Ihnen das neue Tableau Release 2022.4 vor. Das vierte Quartalsupdate bringt erfahrungsgemäß überschaubare Änderungen. Aus diesem Grund waren wir sehr erstaunt, welche Verbesserungen und neue Features Tableau mit diesem Release eingeführt hat. Was genau uns überrascht hat? Lesen Sie unseren Artikel und erfahren Sie mehr!
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte! Die neue Image Role-Funktion ermöglicht es, Charts und Tabellen mit Hilfe von Bildern leichter verständlich zu machen. Das neue Feature erlaubt es, über URL-Feld extern gehostete Bilder einzubinden und in Spalten- und Zeilenüberschriften darzustellen. So können Sie beispielsweise HR-Dashboards um Bilder Ihrer Standorte ergänzen oder Diagramme zur Analyse der Verkaufserlöse um Abbildungen der Produkte erweitern. Da die Bilder extern gehostet werden, wirkt sich das neue Feature nicht negativ auf den Speicherbedarf von Arbeitsmappen aus. Trotzdem kann sich die Einbindung von vielen Bildern negativ auf die Performance des Dashboards auswirken. Standardmäßig werden Dashboards client-seitig gerendert. Ab einem gewissen Komplexitätsgrad des Dashboards stellt Tableau jedoch auf langsameres server-seitiges Rendering um. Je nach Komplexität des Dashboards kann die Einbindung von Bildern also den Unterschied zwischen client- und server-seitigem Rendering ausmachen.
Zur Veröffentlichung des Features werden lediglich .png- und jpg-Formate unterstützt, die eine Größe von maximal 128KB aufweisen und über das Internet öffentlich zugänglich sind. Wir sind schon gespannt darauf, wann der erste Workaround zur Einbindung von GIFs in der Community aufkommt. Sie auch? Abonnieren Sie unseren Newsletter und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Tableau prüft das Dashboard auf eine Reihe vordefinierter Best Practices und macht Vorschläge zur Verbesserung der Performance. Bei der Veröffentlichung einer Arbeitsmappe empfiehlt Tableau z.B. nicht verwendete Felder auszublenden oder ungenutzte Datasources zu entfernen. Bisher musste der Anwender sämtliche Ratschläge manuell umsetzen. Tableau 2022.4 erweitert den Workbook Optimiser nun um die Möglichkeit, ausgewählte Änderungsvorschläge automatisch zu implementieren.
Tableau hat erneut die Webumgebung verbessert und den Funktionsumfang somit weiter an den von Tableau Desktop angeglichen. Zwar handelt es sich auch diesmal eher um kleinere Verbesserungen, die bestehende Formatierungsmöglichkeiten betreffen, doch setzt Tableau mit der permanenten Weiterentwicklung der Weboberfläche wichtige Signale:
Eventuell wird die Weboberfläche dieselben Dashboarding-Möglichkeiten bieten, wie Tableau Desktop und den Desktop Client für einige Anwender überflüssig machen. Zum jetzigen Zeitpunkt stößt man jedoch noch häufig an Grenzen, die es erforderlich machen, die Arbeitsmappe herunterzuladen und in Tableau Desktop weiterzuarbeiten.
Bei der Proper-Funktion handelt es sich um eine Textfunktion, die sicherstellt, dass der Buchstabe am Anfang eines Wortes groß und die verbleibenden Buchstaben klein geschrieben werden. Das neue Feature vereinfacht die Datenbereinigung und macht komplizierte Workaround-Lösungen überflüssig.
Wenn man bisher eine Datasource durch eine andere ersetzt hat, hat diese Änderung sämtliche Arbeitsblätter betroffen, die der Datasource zugrunde lagen. Anwender haben nun die Möglichkeit, eine Datasource lediglich für das selektierte Arbeitsblatt auszutauschen. Leider gibt es noch keine Option zur Auswahl mehrerer Datenblätter, sodass der Vorgang für jedes Arbeitsblatt wiederholt werden muss.
Eine ähnliche Verbesserung erfährt Tableau Prep. Anwender können Eingabe-Schritte nun einfach über Drag und Drop ersetzen. Um Eingabe-Schritte auszutauschen, war es bisher erforderlich, den bestehenden Schritt zu löschen, einen neuen hinzuzufügen und die Verbindung neu anzulegen. Zwar handelt es sich hierbei lediglich um eine Quality of Life - Verbesserung, doch kann diese kleine Änderungen bei aufwändigen Anpassungen an Tableau Prep Workflows einen großen Unterschied machen.
Außerdem erhält Tableau Prep ein LogShark-Plugin, das es ermöglicht, Log-Files zu sammeln und automatisch Dashboards zur Analyse der Performance über den Datenfluss hinweg zu erstellen.
In einem vergangenen Blogartikel haben wir Ihnen bereits erklärt, was es mit virtuellen Verbindungen auf sich hat und wie Sie Sicherheit auf Zeilenebene implementieren können. Virtuelle Verbindungen ermöglichen es Anwendern, einen zentralen Zugriffspunkt für ihre Quellsysteme einzurichten und den Datenzugriff auf Verbindungsebene zu steuern. Anwender müssen beim Anlegen von Datenquellen oder Workflows nicht jedes Mal eine neue Verbindung zum Quellsystem herstellen, sondern können eine vorab definierte Verbindung auswählen. Nach einmaliger Einrichtung werden die definierten Sicherheitsrichtlinien automatisch auf alle nachgelagerten Elemente angewendet. Die Steuerung des Datenzugriffs in virtuellen Verbindungen erfolgt über Datenrichtlinien bzw. Data Policies. Bisher musste die Datenbank, auf der die virtuelle Verbindung beruht, über eine Entitlement-Tabelle verfügen, die Informationen darüber enthält, welche Mitarbeiter welche Daten sehen können. Häufig waren diese Berechtigungs-Tabellen also über mehrere Datenbanken hinweg verteilt, oder mussten sogar in verschiedenen Quellsystemen repliziert werden. Das neue Release ermöglicht es nun, eine weitere Datenbank zur Bereitstellung der Berechtigungstabelle anzubinden. Damit entfällt künftig die Notwendigkeit, Berechtigungs-Zuweisungen in der gleichen Datenbank bereitzustellen, aus der die Daten gelesen werden.
Eine weitere Verbesserung, die wir sehr begrüßen, ist die Möglichkeit, die Daten während der Bearbeitung der virtuellen Verbindung zu aktualisieren. Bisher musste die virtuelle Verbindung neu geöffnet werden, um Änderungen in der Datenbank abzubilden.
Zuletzt hat das neue Release den Pool möglicher Quellsysteme erweitert. Nachdem Tableau im vergangenen Jahr den Support von Cloud-Datenquellen für virtuelle Verbindungen eingeführt hat, können Anwender nun außerdem eine virtuelle Verbindung zu Apache Spark SQL und Cloudera Hadoop sowie weiteren Datenbanken herstellen.
Das neue Release bringt einige kleinere Quality of Life-Verbesserungen. Die größeren Neuerungen betreffen virtuelle Verbindungen und die Einbindung von Bildern in das Dashboard. Leider bleiben die Verbesserungen der virtuellen Verbindungen nur denjenigen Kunden vorbehalten, die das Data Management Add-On lizenziert haben. In unserem vergangenen Artikel haben wir bereits erwähnt, dass Tableau hier nachlegen muss, wenn das Feature weiterhin hinter einer Paywall verborgen bleiben soll. Mit dem neuen Release hat Tableau das Add-On definitiv für viele Kunden attraktiver gemacht. Trotzdem sind wir nach wie vor der Meinung, dass die Möglichkeit, Sicherheit auf Zeilenebene über einen zentralen Punkt zu definieren und zu verwalten, bereits in der Basis-Version verfügbar sein sollte.
Das Image Role-Feature eröffnet definitiv einige neue Möglichkeiten bei der Entwicklung von Dashboards. Die Einschränkungen schließen jedoch einige mögliche Use Cases aus, da man nicht alle Bilder öffentlich zugänglich machen kann. Die Dateigröße von 128KB ist ebenfalls für viele Anwendungsszenarien ein Showstopper. Wir sind sehr gespannt, mit welchen Verbesserungen Tableau hier künftig noch aufwarten wird und halten Sie auf dem Laufenden!
Haben Sie Fragen zu diesem oder anderen Themen? Dann kontaktieren Sie uns! Als Tableau Partner beraten wir Sie gerne umfangreich zu Themen wie z.B. Deployment, Administration oder Best Practices bei der Erstellung effektiver Tableau Dashboards.