SAP positioniert SAP Analytics Cloud (SAC) als die zukünftige strategische Ausrichtung und arbeitet mit Hochdruck an neuen Funktionen. Dabei kommen neue Technologien wie KI und Machine Learning zum Einsatz. Daher stellen sich viele Unternehmen die Frage, ob sie auf SAC als Planungslösung umsteigen sollten. In diesem Artikel gehe ich im Detail auf sämtliche Aspekte ein, um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern.
Bei der Entscheidung, SAP Analytics Cloud als Planungswerkzeug einzusetzen, sollten Sie sich über das Einsatzgebiet im Klaren sein. SAC zielt vor allem auf die Nutzer aus dem Fachbereich ab und unterstützt flexible Planungsszenarien. Mögliche Einsatzgebiete wären also dezentrale Fachbereichs- und Abteilungsplanung. Dabei erfolgt die Umsetzung Fachbereich- und Frontend-gesteuert. Hohe Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit stehen im Vordergrund.
Der Planungsprozess erfolgt also abteilungsspezifisch und flexibel. Die Administration erfolgt dezentral durch die Anwender selbst. Wenn diese Aspekte für Sie wichtig sind, dann ist SAC das richtige Planungswerkzeug für Sie. Bedenken Sie aber, dass dezentrale Planungen in der Regel fehleranfälliger als zentral administrierte Prozesse sind. Wenn diese Pläne anschließend konsolidiert werden sollen, ist fast immer mit Problemen zu rechnen.
Ein großer Vorteil von SAP Analytics Cloud ist die Tatsache, dass Reporting und Analyse eigenständig durch den Fachbereich erfolgen können. Mit SAC wird Self-Service Business Intelligence Realität. Dabei werden die Nutzer von der Smart Discovery-Funktion unterstützt, die maschinelles Lernen nutzt, um die Daten zu untersuchen und wertvolle Erkenntnisse zu enthüllen. Smart Discovery ermöglicht es Ihnen, neue Wachstumspotenziale zu erschließen, wie zum Beispiel neue Produkte oder Geschäftsbereiche. Diese Funktion kann aber auch zur Optimierung bestehender Prozesse genutzt werden. Zum Beispiel bei der Auswahl der Lieferanten. Wenn Sie also in dieser Richtung arbeiten, unterstützt SAC Sie wie derzeit kein anderes Planungswerkzeug.
Bei Ihrer Entscheidung sollten Sie auch beachten, dass Konsolidierung mit SAP Analytics Cloud nicht möglich ist. Wenn dies für Ihre Planung notwendig ist, können Sie SAC mit Business Planning and Consolidation (BPC) kombinieren.
Hier macht es Ihnen SAP leicht - es ist eine Live-Connection zu SAP BPC und S4/HANA möglich. So können Sie auf Daten in BPC ohne Datentransfer zwischen den Systemen zugreifen. Der Zugriff kann lesend und schreibend erfolgen. Dank der wechselseitigen Integration können Sie zentrale Finanzaktivitäten in Ihrem BPC-System durchführen und diese Daten als Basis für eine agile und einfache Abteilungsplanung in SAP Analytics Cloud (SAC) nutzen. Daneben können auch Daten aus vielen anderen Datenquellen, wie z.B. SAP BW, SAP ECC oder auch Salesforce und IBM, geladen werden.
Auch in puncto Einführungszeit hebt sich SAC positiv hervor. Da es sich um ein SaaS (Software as a Service) Angebot handelt, entfallen Installation, Betrieb und Wartung. Daher kann SAC schnell eingesetzt werden. Der von SAP bereitgestellte Business Content unterstützt Sie zusätzlich bei der schnellen Einführung. Möchten Sie also eine webbasierte Lösung nutzen, kann SAC ohne großen Entwicklungsaufwand eingesetzt werden. Ab dem zweiten Quartal 2020 wird ein SAC Excel-Plugin veröffentlicht, mit welchem zukünftig Planungen in gewohnter Excel-Oberfläche umgesetzt werden können. Allerdings bleibt abzuwarten, inwieweit das SAC Planungs-Feature von Beginn an genutzt werden kann.
Zusammenfassend kann man sagen, dass SAP Analytics Cloud es den Anwendern ermöglicht, weitestgehend eigenständig Planungsszenarien zu erstellen, zu steuern und zu warten. SAC verfügt über eine intuitive Benutzeroberfläche und erfordert wenig technisches Wissen. Das macht den Fachbereich unabhängiger von der IT-Abteilung und ermöglicht es, die Planung schneller und flexibler auf die sich ständig ändernden Marktanforderungen anzupassen. Darüber hinaus lassen sich Planungslösungen mithilfe von SAC schneller einführen als integrierte Planungsanwendungen, die in BW entwickelt werden müssen und entsprechende IT-Ressourcen benötigen.
Allerdings kann die Planungsqualität gegebenenfalls sinken, denn mehr Flexibilität für die Fachanwender bietet auch mehr Raum für Fehler. Auch bietet SAC als Cloud-Anwendung weniger Möglichkeiten, in das Verhalten des Systems einzugreifen. Der Vorteil von SAC ist allerdings die reibungslose Skalierbarkeit. Während bei On-Premise Anwendungen neue Hardware gekauft werden muss, gestaltet sich bei SAC die Erweiterung mühelos.
Außerdem sollten Sie auch folgende Punkte bei der Entscheidung berücksichtigen. Sie sollten beachten, dass für SAP Analytics Cloud eine separate Lizenz notwendig ist. Wenn Sie bereits das SAP BW im Einsatz haben, entstehen zusätzliche Kosten. Allerdings wird die Software zentral gewartet, es sind keine manuellen Updates nötig. Der gesamte Service wird aus einer Hand angeboten. So entfallen Kosten für externe Partner sowie die Bindung interner Personalressourcen. Dies minimiert die Lizenzkosten etwas. Darüber hinaus entstehen keine Investitionskosten für die Hardware. Die SAC-Gebühren können als bilanzneutrale monatliche Raten abgesetzt werden. Bei Ihrer Entscheidung sollten Sie diese Faktoren gegeneinander abwägen.
SAP Analytics Cloud kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn flexible Planung notwendig ist. SAC richtet sich in erster Linie an Fachanwender und vereint Business Intelligence, Planung und Simulation von Geschäftsentwicklungen auf einer Plattform. Dank der intuitiv zu bedienenden Benutzeroberfläche können Anwender aus dem Fachbereich problemlos ad-hoc Szenarien und Prognosen durchspielen.
Es könnte auch ein Parallelleinsatz von mehreren Planungsinstrumenten in Frage kommen. So können Unternehmen BW-IP, BPC und SAC je nach den Anforderungen parallel einsetzen und die Ergebnisse am Ende zusammenführen. Dabei werden die Funktionen von BW-IP und BPC durch ad-hoc Pläne sowie innovative KI- und Machine-Learning-Technologien von SAC ergänzt. So können Sie SAC nutzen, um die neuesten Daten aus BPC zu übernehmen, Analysen und Simulationen durchzuführen und dann die neuen Daten nach BPC zurückschreiben.