Nachdem die SAP Analytics Cloud technisch eingeführt ist, die Benutzer geschult und die ersten Stories erstellt wurden, fällt oft auf, dass eine einheitliche Designsprache innerhalb der Stories fehlt. Nicht jeder Nutzer hat ein ausgeprägtes Auge für das Design einer Story. Aber auch wenn grundlegende Richtlinien beachtet werden, fällt es oft schwer, ein einheitliches Konzept über viele Stories mit unterschiedlichen Erstellern aufrechtzuerhalten. Wie gravierend die Unterschiede sind, lässt sich im Allgemeinen in vier Szenarien einordnen.
Szenario |
Nutzerverhalten |
Ergebnis |
keine Vorgabe |
Nutzer kreieren Stories nach ihrem Gusto |
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Corporate Identity |
Nutzer versuchen sich an die bekannte Corporate Identity zu halten |
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Design Richtlinien |
Nutzer versuchen sich dan Design Richtlinien zu halten |
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Story Leitfaden für Ersteller |
Nutzer sind geschult und erstellen mühelos mit Hilfe von SAC-Mitteln einheitliche und strukturierte Stories |
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Natürlich ist das vierte Szenario wünschenswert und auch erreichbar, denn in der SAC gibt es Funktionen, um ein einheitliches Design zu erzeugen und den Benutzern das Erstellen der Dashboards zu erleichtern, und zwar Themes und Templates.
Themes und Templates sind vordefinierte Gestaltungs- und Strukturvorlagen, die ein einheitliches Erscheinungsbild und eine konsistente Benutzeroberfläche über verschiedene Stories hinweg ermöglichen, wodurch der kreative Gestaltungsprozess weitestgehend standardisiert wird. Daher ist der erste und eigentlich unverzichtbare Schritt ein Designkonzept zu kreieren. Je nachdem, in welchem der oben genannten Szenarien man sich befindet, ist dies mehr oder minder aufwändig. Sofern gut strukturierte Designrichtlinien, die sich auf die SAC anwenden lassen, vorhanden sind, lässt sich ein Designkonzept relativ leicht ableiten. Bei vorhandenen Corporate-Identity-Richtlinien ist der Aufwand schon deutlich größer, erlaubt aber auch mehr Spielraum. Sofern keine Vorgaben existieren, fängt man so gesehen auf einer “grünen Wiese” an. Das ist natürlich am meisten Arbeit, allerdings bietet es dem Designer auch den größten Freiraum.
Hier sind wir auch beim Stichwort “Designer”. Im FrontEnd wird dieser Begriff oft mit dem Entwickler oder Ersteller gleichgesetzt. Für die Erstellung eines Designkonzepts lohnt sich die Zusammenarbeit mit professionellen Designern. Dieser bringt nochmal frischen Wind, sowie neue Ideen ein und führt so zu einem besseren Endergebnis. Die Kooperation mit einem Designer lohnt sich in fast allen Szenarien, ob nun ein komplettes Konzept erstellt oder ein bestehendes nur nochmal durchdacht werden soll.
Sobald das Designkonzept steht, sollte das erste Theme erstellt werden. Dies kann ganz einfach über das Menu einer beliebigen Story geschehen.
Theme öffnen
An dieser Stelle ein kleiner Tipp: Grundsätzlich ist es möglich, das Standardtheme der SAC anzupassen. Der beste Weg ist allerdings, ein eigenes zu erstellen und nachträglich als Standard zu deklarieren. Wer wirklich langfristig zuverlässig mit Themes arbeiten will, der sollte auch eine dezidierte Theme-Story erstellen mit den wichtigsten Widgets als Beispiel visualisieren. Dies ist natürlich Mehrarbeit, rentiert sich allerdings langfristig.
Das Theme wird anschließend in einem eigenen Editor bearbeitet. In diesem kann das Design aller Widgets geändert werden und der Funktionsumfang entspricht fast dem des Designers während der Entwicklung der Story.
Theme Einstellungen
An dieser Stelle muss beachtet werden, das alle Einstellungen im Theme-Editor lediglich das Standarddesign vorgeben. Der Story-Ersteller kann immer noch selbstständig alle Widgets optisch anpassen und muss sich nicht an die Vorgaben halten.
Themes unterstützen ebenfalls CSS, besitzen allerdings keinen eigenen CSS Editor. Es wird immer das CSS aus der aktiven Story geladen. Dies ist ein weiterer Grund die Themes über eine dafür speziell angelegte Story zu konfigurieren. Die Nutzung von CSS in Themes hat Vor-und Nachteile, sowie einige Besonderheiten, die es zu beachten gilt.
Vorteile |
Nachteile |
Mehr und feinere Designanpassungen (gegenüber dem Editor) |
CSS-Anpassungen sind nicht optisch im Theme-Editor sichtbar |
Kann CSS-Code enthalten, welches nicht direkt angewendet wird (CSS-Bibliothek) |
CSS überschreibt grundsätzlich die Standardeinstellungen im Theme-Editor |
Festgelegte Designs können vom Nutzer nicht geändert werden |
Im Theme angewendetes CSS kann nicht in den Designeinstellungen geändert werden |
Besonderheiten des im Theme festgelegten CSSs:
CSS im Theme kann ein zweischneidiges Schwert sein und sollte mit Bedacht eingesetzt werden. Widgets deren Design vom Nutzer nicht änderbar sein soll, oder Designanpassungen, die nicht im Editor vorgenommen werden können, eignen sich als Inhalt für die globale CSS-Klasse. Zusätzlich sollten CSS Klassen für die am häufigsten genutzten Designs gespeichert sein, zum Beispiel Panelumrandungen oder -schatten. Diese werden bewusst eingesetzt und nicht an jedes Panel gehängt, allerdings sollen diese natürlich auch einheitlich verwendet werden.
Neben Themes gehören auch Templates in den Werkzeugkoffer für gutes Story Design. Templates werden aus einer Story heraus erstellt und können dann in Stories geladen oder direkt als Vorlage für eine neue Story geöffnet werden. Wie auch Stories werden Templates in der SAC Ordner Struktur abgelegt oder sind über das Story Panel direkt auswählbar.
Grundsätzlich kann aus jeder Story ein Template angelegt werden, allerdings bietet es sich auch hier an, eine dedizierte Story pro Template anzulegen. Diese Story wird dann strukturiert und designed, am besten mit einem Beispiel an Daten. Keine Sorge, diese Datenquellen werden beim Anlegen des Templates automatisch entfernt und mit einem Platzhalter versehen. Das erstellte Template sieht dann wie folgt aus:
Das Template öffnet sich grundsätzlich als neue Story und kann sofort mit Datenquellen versehen werden. Über das Layouts-Menü ist es möglich, das Template pro Seite anzupassen oder auch mehrere Templates auf verschiedene Seiten anzuwenden.
Natürlich wird es nicht möglich sein, jedes Szenario 1:1 mit einem Template auszustatten. Dies ist auch gar nicht nötig, da das Template als Vorlage dient und die Story nach wie vor angepasst werden kann. So wäre es möglich, im oberen Fall einfach die Tabelle durch ein weiteres Chart auszutauschen oder ein drittes Panel unterhalb der bestehenden einzufügen.
Themes und Templates sind wichtige Werkzeuge in der SAC um ein einheitliches Design umzusetzen. Im Self-Service Ansatz mit vielen Nutzern, die Stories erstellen, sind sie unverzichtbar. Aber auch wenn die Stories zentral von wenigen Entwicklern erstellt werden, helfen Themes und Templates langfristig, ein einheitliches Design umzusetzen. Der zentrale Punkt bleibt aber immer das Designkonzept. Es bildet die Grundlage und enthält alle wichtigen Vorgaben, welche mittels Themes und Templates umgesetzt werden. Auch wenn sich das Designkonzept über die Zeit hinweg anpasst und verändert, ist es ein leichtes, diese Änderungen mittels Themes und Templates in der SAC umzusetzen.
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