Der DSAG-Jahreskongress ist vorbei und es gab viel Interessantes im Bereich Data und Analytics. In diesem Beitrag fassen wir das Wichtigste von den zahlreichen Keynotes und Vorträgen zusammen.
Ein großes Thema war die Integration von SAP Analytics Cloud (SAC) Modellen in SAP Datasphere. Dabei werden die in SAC geplanten Daten direkt in SAP Datasphere gespeichert und stehen für Weiterverarbeitung zur Verfügung. Anstatt die Daten aus SAC wieder nach SAP Datasphere laden zu müssen, können Planwerte zusammen mit den Actuals in diversen Views verwendet und mit anderen Spaces geteilt werden. Ein wichtiger Schritt, der die integrierte Planung erleichtert, denn das ewige Hin und Her mit den Daten ist mühsam.
Dabei findet die Modellierung weiterhin im SAC statt. Bei Dimensionen und Modellen kann künftig entschieden werden, ob sie wie gewohnt in SAC oder in SAP Datasphere gespeichert werden. Zukünftig sollen auch SAC Multiactions nicht ausschließlich Aufgaben innerhalb von SAC auslösen können, sondern auch Aufgaben in Datasphere, wie zum Beispiel das Anstoßen von Datenflüssen.
Während mit SAP Analytics Cloud Datenaktionen bereits jetzt vielfältige individuelle Planungslogiken abbilden können, eröffnet die Integration mit Datasphere weitere neue Möglichkeiten. So können die Entwickler zum Beispiel entscheiden, ob komplexe Logiken besser in SAC (z. B. durch Datenaktionen) oder in Datasphere (z. B. durch SQL- oder Python-basierte Logiken) abgebildet werden sollen. Es ist wichtig zu betonen, dass der Kern der Planung in SAC bleibt. Es geht also nicht darum, bestehende Datenaktionen zu ersetzen, sondern neue prozessuale Integrationsmöglichkeiten zu schaffen. Ein Anwendungsbeispiel wäre ein automatisierter Forecast in Python mit Machine-Learning-APIs. All dies geschieht, ohne dass das Planungsmodell zwischen einem Lade- und einem Planungsmodus wechseln muss, wie es im SAP BW der Fall war.
Neben den angekündigten Funktionen für das Controlled Release steht also die Frage im Raum, wie Seamless Planning nicht nur die replikationsfreie Datenintegration von Ist-Daten, Stammdaten und Daten aus anderen Planungsmodellen optimiert, sondern auch neue Möglichkeiten schafft, um komplexe Planungsprozesse zu optimieren.
Allerdings existieren im ersten Release auch einige Einschränkungen. So sind die SAC Objekte in SAP Datasphere schreibgeschützt und können nicht über Datenflüsse in SAP Datasphere versorgt werden. Das heißt, dass, während die Daten aus SAC nicht mehr in Datasphere zurückgeladen werden, die SAC Modelle weiterhin über SAC Import Prozesse versorgt werden müssen.
Diese und weitere kleinere Einschränkungen sollen mit den zukünftigen Updates behoben werden. Wir freuen uns darauf. Es wird endlich Zeit, dass nach fünf Jahren die beiden Cloud Produkte integriert werden. Die Zusammenarbeit über verschiedene Geschäftsbereiche wird dadurch erheblich vereinfacht, was schon immer das Versprechen von SAP Datasphere war. Dadurch kommen wir einer echten erweiterten Planung und Analyse (xP&A) näher.
Neben der Vorstellung der nahtlosen Planung gab SAP auch einen Ausblick auf die Zukunft von SAC. Als strategische Prioritäten wurden die Integration in die SAP Landschaft, Planung, Composable Analytics, Möglichkeiten der Live Verbindung, Verbesserungen des Data Analyzer, Einfachheit, Skalierbarkeit, Integration mit MS Office und Generative AI genannt.
Wie mit nahtloser Planung schon angedeutet, soll SAP Analytics Cloud noch mehr in SAP Datasphere, Business Technology Platform (BTP) und andere SAP Branchenanwendungen eingebunden werden. Auf der anderen Seite soll SAC besser in Microsoft Produkte wie Excel, PowerPoint und Outlook integriert werden. Da Analysis for Office nicht mit den neuen SAC Modellen arbeiten kann, muss das SAC Excel Add-In dringend verbessert werden. Neuerdings hat SAP auch einen PowerPoint Add-In veröffentlicht.
Der Data Analyzer soll durch neue Funktionen sowie Integration in Story-Workflows und JustAsk verbessert werden. Und wenn wir gerade von JustAsk sprechen - langfristig sollen alle SAC Arbeitsabläufe um AI Komponenten erweitert werden. Bei den Live Verbindungen kommt eine Unterstützung von SQL Quellen der Drittanbieter hinzu. So wird zunächst die Live Verbindung zu Google Big Query ermöglicht. Weitere externe Datenquellen sollen folgen. Die Notwendigkeit, Data Lakes physisch in SAC zu replizieren, entfällt somit.
Im Kontext der Planung wurde SAP Analytics Cloud Compass vorgestellt. Dieses Werkzeug erlaubt es den Benutzern, Szenario-Simulationen basierend auf dem Monte Carlo Verfahren durchzuführen. Die benutzerfreundliche Oberfläche ermöglicht es, Unsicherheiten bei kritischen Einflussfaktoren zu simulieren und die wahrscheinlichen Auswirkungen zu sehen. Ein Beispiel wäre die Simulation der Auswirkungen der Inflationsrate im Bereich von 2% bis 4% auf den Jahresüberschuss.
Neben AI ist Composable Analytics ein weiterer Zukunftstrend. Es geht um einen flexiblen Ansatz zur Datenanalyse, bei dem verschiedene analytische Module, Tools und Services wie Bausteine kombiniert werden können. So können maßgeschneiderte Lösungen erstellt werden, die auf spezifische Bedürfnisse der Benutzer zugeschnitten sind. In diesem Zusammenhang stellt SAP ein API zur Integration von SAC Widgets vor. So können zum Beispiel Charts oder Tabellen in unterschiedlichen Frontends, wie MS Office Produkten, SAP Business Apps oder auch externen Apps dargestellt werden.
Schließlich wurde auch das neue Performance Insight Tool vorgestellt. Dieses liefert umfangreiche Statistiken zur Erkennung von Komponenten und Skripten mit langen Laufzeiten. Außerdem werden auch Vorschläge unterbreitet, was in der jeweiligen Story verbessert werden kann.
Wie bei DSAG üblich, haben neben SAP selbst auch Kunden interessante Beiträge präsentiert. So hat Bonprix Einblicke über ihre Reise von SAP BW 7.5 zu BW/4HANA und SAP Datasphere gewährt. Bemerkenswert ist, dass Bonprix sich für einen Parallelbetrieb von BW/4HANA und Datasphere entschieden hat. Dabei soll Anwendern durch Datasphere vor allem per Self Service der Zugang über SQL zu BW Datenmodellen ermöglicht werden. Der Zugriff von Datasphere auf BW/4HANA findet vollständig virtuell statt.
Es sind aber auch neue Use Cases mit Replizierung der BW Daten nach Datasphere angedacht. In Zukunft soll der BW Anteil tendenziell abgebaut und der Datasphere Anteil aufgebaut werden.
Interessant war die Information, dass Bonprix sich selbst als Ziel gesetzt hat, bei der BW/4HANA Migration kaum ABAP mehr zu verwenden und möglichst alles in SQL umzusetzen. Aus unserer Sicht konsequent und richtig, u.a. um eine solide Grundlage für (Teil-)Migrationen der Datenmodelle von BW nach Datasphere zu schaffen.
Auf der DSAG wurde auch eine strategische Partnerschaft zwischen SAP und dem deutschen Cloud-Anbieter STACKIT angekündigt. Dabei soll STACKIT die Basisinfrastruktur liefern, um SAP Produkte über das RISE Programm zu vertreiben.
Erwähnenswert ist, dass NextLytics bereits Servicepartner von STACKIT ist. Wir sind im intensiven Austausch, um diese Kooperation zu vertiefen. Auch im Hinblick auf unsere NextTables Lösung für einfache Datenbearbeitung und -import in SAP Systeme. So könnte das neue NextTables Release als SaaS Produkt auf STACKIT gehostet werden und als one-click Produkt angeboten werden. Weitere Infos folgen in Kürze.
Insgesamt war der DSAG Kongress eine rundum gelungene Veranstaltung, bei der viele Neuerungen vorgestellt und neue Freundschaften geknüpft wurden. Wir hatten viele interessante Gespräche an unserem Stand und würden uns freuen, Sie auch nächstes Jahr begrüßen zu dürfen.
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