Als Blending bezeichnet man die Verknüpfung von Daten aus unterschiedlichen Datenverbindungen. Unter einer Datenverbindung können im Kontext der SAP Analytics Cloud importierte (acquired data) oder live angebundene Verbindungen bezeichnet werden. Das Blending ist mit den beiden erwähnten Verbindungstypen möglich. Letztendlich ist es also ein Join von Inhalten aus unterschiedlichen Datenverbindungen. Wird nun das Blending im SAC-Kontext betrachtet, wird oftmals eine lokale Datei mit einer Live-Datenverbindung verknüpft.
In diesem Blog-Artikel befasse ich mich mit Data Blending in SAP Analytics Cloud Story und stelle ein mögliches Szenario vor.
Für das Blending werden die Daten über gesicherte Kanäle in SAP Analytics Cloud übertragen und dort für die Dauer des Blendings in einem Cache gespeichert: (https://launchpad.support.sap.com/#/notes/2715871)
Um das Vorgehen etwas transparenter darzustellen, stelle ich Ihnen im Folgenden vier Schritte vor.
Ziel
Ziel soll es sein, die Daten eines Diagramms mit zwei unterschiedlichen Modellen zu vereinen und zu visualisieren. Das erste Modell ist eine Query aus einem SAP BW-System und ist live angebunden. Als zweites Modell dient eine lokale Excel-Datei, die wir im späteren Verlauf in SAC importieren.
Schritt 1: Vorbereitung
Zunächst muss überlegt werden, welche Felder als Schlüsselfelder dienen können und inwiefern sie sich in das bestehende Datenmodell integrieren lassen. Im vorliegenden Fall sollen zu den bestehenden Live-Daten die Dimension Kontinent und die Kennzahl Anzahl Mitarbeiter verknüpft werden. Im bisherigen Modell eignet sich das Feld Region als Schlüsselfeld. Dieses Feld wird in der lokalen Excel-Datei ergänzt und mit den Kontinenten verbunden.
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Schritt 2: Import in SAC
Im nächsten Schritt wird in die Data View gewechselt und aus dem linken Dropdown Add New Data ausgewählt. Aus dem Popup wird die lokale Datei ausgewählt und das Häkchen gesetzt, sodass die erste Zeile als Spaltenkopf dient. Anschließend können die Inhalte (wie bei der Erzeugung eines Modells) transformiert und angepasst werden. Wird nun das neue Modell gespeichert, ist es zunächst auf Private gestellt, sodass es nur für den Ersteller und nur für die vorliegende Story zur Verfügung steht.
Hinweis: Microsoft Excel Dateien (XLSX) können mit einer Größe von 200 MB, CSV-Dateien mit einer Größe von 2 GB hochgeladen werden. Die Anzahl an Zeilen wird dabei nicht berücksichtig: https://help.sap.com/viewer/00f68c2e08b941f081002fd3691d86a7/release/en-US/5f61b6509a5e4d499e8cb9685f32db73.html
Schritt 3: Verknüpfung der Modelle
Um zu sehen, ob die soeben importierten Kennzahlen visualisiert werden können, wird ein einfaches Tortendiagramm erstellt und die Anzahl an Mitarbeitern nach Kontinent ausgewählt. Diese Daten können problemlos visualisiert werden.
Möchte man nun die Daten mit einer Live-Connection blenden, müssen zunächst die Modelle miteinander verknüpft werden. Im oberen (Symbol-) Menü befindet sich in dem Bereich “Data” der Eintrag “Link Dimensions” (wird durch zwei sich überschneidende Rechtecke dargestellt).
In diesem Popup werden alle verknüpfte Dimensionen aufgelistet. Mit einem Klick auf “Add Model Link” kann eine neue Verknüpfung hinzugefügt werden. Nun werden die beiden Modelle ausgewählt, die miteinander verknüpft werden sollen. Für das vorliegende Szenario werden die Regionen miteinander verknüpft. Durch einen grünen Haken wird die Verknüpfung bestätigt. Unter dem Dropdown und neben der Dimension des Modells können über den Action-Button die Datenbeispiele verändert werden.
In manchen Fällen ist es notwendig, die Beschreibung und nicht die ID zu verknüpfen (dies kann beispielsweise vorkommen, wenn die Acquired Data Connection verwendet wird und ID und Beschreibung einer Dimension in zwei separaten Spalten übertragen werden). Dies wird über den Action-Button neben dem ausgewählten Modell verändert.
Wenn falsch verknüpft wird, kann es zu verfälschten Ergebnissen und möglicherweise zu einer gleichbleibenden, aggregierten Darstellung der Kennzahlen kommen.
Schritt 4: Data Blending
Nachdem in den letzten Schritten die Voraussetzung für das Data Blending geschaffen wurden, findet in Schritt vier das eigentliche Data Blending statt. Zunächst wird ein neues Balkendiagramm hinzugefügt.
Damit auch die verknüpften Modelle miteinander verschmolzen werden können, muss das verknüpfte Modell zunächst hinzugefügt werden.
Kennzahlen oder Dimensionen beider Modelle können nun ausgewählt werden. Das primäre Modell ist durch einen blauen Kreis dargestellt, während das verknüpfte Modell mit zwei überlappenden Rechtecken dargestellt wird.
In dem Balkendiagramm wird als Dimension der Kontinent sowie die Regionen (anhand des Link-Symbol können Sie an dieser Stelle die verknüpfte Dimension erkennen) ausgewählt. Als Kennzahl wird die Anzahl an Mitarbeitern ausgewählt. Alle bisherigen Daten stammen aus der Excel-Datei.
Um nun auch Kennzahlen darzustellen, die mit den Daten aus dem Excel verknüpft wurden, wird die KPI Profit ausgewählt. Um die Richtung des Blendings (des Joins) zu verändern, kann diese neben dem verknüpften Modell über den Action-Button (Kontextmenü Link Type) angepasst werden.
Zudem kann dort ebenfalls eingestellt werden, was mit den nicht verknüpften Einträgen der Dimensionen passiert (Unlinked Dimensions Options) oder welches die aktiv verknüpfte Dimension ist. Es ist nämlich auch möglich, mehrere Modelle zu verknüpfen.
Tipp: Um die durch das Blending verknüpften Werte zu überprüfen, bietet es sich an, eine Tabelle als Hilfe zu nehmen. Dort können dann nach und nach die Kennzahlen hinzugefügt und überprüft werden.
An dieser Stelle kann auch eine Berechnung stattfinden, sodass beispielsweise der Umsatz pro Mitarbeiter dargestellt werden kann.
Data Blending mit SAP Analytics Cloud Story - Unser Fazit
In diesem Beitrag wurde hauptsächlich das Blending in Kontext einer importierten Excel-Datei betrachtet. Das Blending mit anderen Modellen (Live- oder Acquired) funktioniert allerdings nach dem gleichen Prinzip und ist ein wenig einfacher. In einem Excel-File muss beispielsweise darauf geachtet werden, dass die Schlüsselfelder korrekt definiert sind (z.B. Vermeidung von Tippfehlern). Für einen Endanwender aus dem Fachbereich kann dies einige Versuche erfordern, bis das richtige Format für das Blending vorliegt.
Deshalb sollte eine einmalige Einrichtung durch die IT-Abteilung erfolgen. Dies kann die Einrichtung, die Erzeugung von Templates, als auch (Excel-)Vorlagen für das Blending umfassen.
Hinweis: Das Blending umfasst auch die anderen Verbindungstypen sowie die Verbindungstypen untereinander. Damit ein Blendingszenario mit einer Live-Connection ermöglicht wird, muss backendseitig viel vorbereitet werden. So ist es sinnvoll, die neuesten Release Notes einzuspielen, nach Möglichkeit sogar die neuesten Support Packages. SAP stellt dazu ein Programm bereit, womit Sie Ihre Systemvoraussetzungen untersuchen und fehlende Release Notes identifizieren können:(https://launchpad.support.sap.com/#/notes/2541557)