Im privaten Umfeld haben intuitiv zu bedienende Weboberflächen schon längst Einzug genommen. In der Regel können wir das gewünschte Ergebnis in wenigen Klicks erreichen. Im Arbeitsumfeld müssen wir uns aber mit Benutzeroberflächen herumschlagen, die oftmals seit den 80er Jahren nicht mehr angepasst wurden. Wenn es zum Beispiel darum geht, Daten einer einfachen Tabelle zu pflegen, müssen wir mühsam mehrere Eingabemasken ausfüllen, um zum Ziel zu kommen. Die großen Unterschiede in der Software-Ergonomie führen zu veränderten Erwartungen und Ansprüchen der Benutzer.
Angesichts dieser Schieflage ergreifen immer mehr Unternehmen selbst die Initiative und entwickeln mithilfe von SAP UI5 eigene Lösungen, um den Benutzern die Tabellenpflege zu erleichtern. In diesem Artikel lernen Sie, welche Schritte notwendig sind, um eine App zur Tabellenpflege mit SAP UI5 zu realisieren und worauf Sie achten müssen.
Da die SAP Software fokussiert auf ihre Funktionalität entwickelt wurde, artet die Tabellenpflege zu einem komplexen Prozess aus. Mit dem Umstieg auf SAP UI5 und Fiori versprechen sich die Unternehmen verbesserte Produktivität und erhöhte Nutzerzufriedenheit. Außerdem verspricht man sich durch eine intuitive Oberfläche weniger Nutzungsfehler sowie geringere Kosten durch Anwenderschulungen.
Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, muss eine UI5-Oberfläche entwickelt werden. Hierbei liefert SAP das SAP UI5 Framework aus, das es ermöglicht, HTML5-Anwendungen mit SAP-Systemen zu verknüpfen. SAP UI5 basiert auf HTML5, CSS3 und JavaScript und ist aktuell neben WebDynpro die am weitesten verbreitete SAP-Oberflächentechnologie.
SAP UI5 soll in Zukunft als alleinige Oberflächentechnologie etabliert werden und ist daher ohne Zweifel die richtige Wahl für die Gestaltung der Benutzeroberfläche. Allerdings stellt es ja nur ein Framework dar, die eigentliche Benutzeroberfläche muss, ggf. in Zusammenarbeit mit einem UX-Experten, selbstständig erstellt werden. Dabei sind Kenntnisse in HTML5, CSS3 und JavaScript unerlässlich. Außerdem handelt es sich bei der Oberfläche ja nur um die Spitze des Eisbergs. Diese bietet lediglich den Einstiegspunkt für den Zugriff auf die Daten aus dem Backendsystem.
Die eigentliche Arbeit fängt im Backendsystem an. Denn die Oberfläche muss schließlich mit dem System kommunizieren können. Die zentrale Backendtechnologie OData hilft, über ein SAP Gateway Drittanwendungen mit Ihrem SAP-System "sprechen" zu lassen. Die Anzahl der OData Services, die mit SAP Gateway standardmäßig ausgeliefert werden, ist klein. Das ist auch dadurch bedingt, dass OData Services von Natur aus sehr granular und auf einen bestimmten Anwendungsfall zugeschnitten sind. Bei der Entwicklung von Applikationen muss daher ein großer Teil der gesamten Entwicklungszeit in die Erstellung der geeigneten OData Services und dazugehöriger CRUD (Create, Read, Update, Delete) Methoden investiert werden.
Um die Tabellenpflege zu erleichtern, ist es nötig eine Suchhilfe einzubinden. Dieses Feature muss separat entwickelt werden. Zuerst müssen jedoch die vom Fachbereich benötigten Stammdaten identifiziert werden.
Wozu benötigt man überhaupt Berechtigungen? Wäre es nicht im Sinne der Transparenz, wenn jeder Zugang zu allen Informationen im Unternehmen hätte? Nun, es kann durchaus im Sinne des Unternehmens sein, den Zugriff auf die Daten einzuschränken. Dadurch werden Geschäftsrisiken vermieden, wie zum Beispiel finanzielle Verluste durch Irrtum, Fehler oder Nachlässigkeit. Daneben wird in der heutigen Zeit auch Wirtschaftsspionage durch Datendiebstahl immer mehr zum Thema.
Außerdem existieren auch Gesetzesvorgaben. Diese zwingen die Unternehmen, die Möglichkeit sogenannter doloser Handlungen (wie Bilanzmanipulationen, Untreue, Unterschlagung) zu eliminieren. Daher müssen die Integrität der Daten gewährleistet und Datenmanipulation unterbunden werden. Nicht zuletzt spielt auch die Vertraulichkeit der persönlichen Daten eine Rolle. Denken Sie zum Beispiel an die Daten der Personalabteilung oder die Gehaltsabrechnungen.
Gefordert ist also ein Berechtigungskonzept, welches die oben genannten Risiken eliminiert und gleichzeitig die Kosteneffizienz berücksichtigt. Die Verwaltungsabläufe sollten effizient und Aufwände bei Reorganisation möglichst gering sein. Daher sollten Sie bereits vor dem Beginn der Entwicklung an das Thema Berechtigungen denken. Wer darf Zugriff auf welche Tabellen erhalten? Darf er die Daten auch ändern oder nur einsehen? Diese Fragen gilt es zu beantworten.
Eigenentwicklungen sind bei der internen IT und Governance unbeliebt und gefürchtet. Möglicherweise zu Recht, denn durch falsche Benutzereingaben kann sehr viel Datenmüll im System landen. Die anschließenden Aufräumarbeiten nehmen sehr viel Zeit in Anspruch. Es gilt also, Mechanismen zur Datenvalidierung einzusetzen, die falsche Eingaben verhindern oder am besten automatisch korrigieren können.
Insgesamt handelt es sich also bei der Entwicklung einer UI5-Oberfläche um ein mittelgroßes Projekt. Die Erfahrung aus der Praxis zeigt, dass pro angebundender Tabelle mit einem Aufwand von 4 bis 5 Manntagen (UI5 App, Gateway, Test, Dokumentation) zu rechnen ist.
Wenn Sie nach einer benutzerfreundlichen, leicht zu bedienenden und plattformunabhängigen Lösung suchen, könnte NextTables eine Alternative für Sie sein. NextTables bringt automatisch mehrere Validierungsmechanismen mit, und weitere Validierungsmöglichkeiten können einfach implementiert werden. Die "Out of the box"-Lösung liefert viele vorgedachte Geschäftslogiken wie Suchhilfen, Berechtigungen und Datenvalidierungen, die individuell angepasst werden können. Die Anbindung neuer Tabellen dauert so nur wenige Stunden und nicht Tage.
Wenn Ihre Tabellenpflege im hohen Maße visuell angepasst werden soll und dabei nur eine Tabelle angebunden wird, ist eine Eigenentwicklung mit SAP UI5 der empfohlene Weg. Falls Sie jedoch mehrere Tabellen anbinden wollen und dabei in einer abgesicherten Umgebung mit eingebauten Berechtigungen, Suchhilfe und automatischer Datenvalidierung arbeiten möchten, kann NextTables die bessere Lösung sein. Möchten Sie gerne mehr über NextTables erfahren? Fordern Sie jetzt unverbindlich und kostenlos Ihre persönliche Testversion an. Bei Fragen stehen wir Ihnen natürlich jederzeit gerne zur Verfügung.
Bildquelle: Pexels, CC0 License